Noch ein Nachtrag von meinem Kommentar: Was ich auch faszinierend fand, war wie relaxt mein Taxifahrer reagiert hat. Er fuhr nach so einer Übelkeitsattacke einfach an den Straßenrand und ist ausgestiegen. Dann ging er zum Kofferraum und hat eine Flasche Wasser herausgezogen, die anscheinend extra für solche Zwischenstops vorgesehen war. Ist dann vor und hat die Angelegenheit bereinigt. (Im wahrsten Sinne des Wortes) Gut, es blieb ihm ja nichts anderes übrig, aber das hat mir gezeigt, wie normal das in Algerien ist. Naja, daran muss ich heute noch denken.
ich dachte, es ist leicht zu erkennen, dass ich aus der Kabylie komme. Aus einem kleinen Dorf am Meer bei Tigzirt. Nicht sehr bekannt die Gegend aber schön. Das sind ja Berge am Meer, wo auch viel Fisch gegessen wird.
ja ich dachte nur, dass die Kabylei etwas größer ist und wollte Deine Herkunft nur geographisch etwas eingrenzen. Ich habe eine Freundin aus El-Kseur (Bejaia) sie lebt aber in Algier. Seit Jahren sprechen wir immer wieder davon einmal eine Tour durch die Kabylei zu machen. Vor kurzem sagte sie mir, dass das sie es wegen der Sicherheitslage derzeit noch nicht wirklich empfehlen würde. Schade!
ja die Sicherheitslage! Das ist ja ein Ding. Eins ist sicher. Nirgendwo auf der Welt ist man sicher! Wenn es kommt, kommt es halt.
Eine Forumteinehmerin ist vor einem Monat nach Algerien gegangen auf die Suche nach ihrem algerischen Papa. Stell Dir vor, sie ist nach Tazmalt gefahren, also in der Nähe von El-Kseur. Der Papa scheint, aus der Gegend zu stammen.
du scheinst dich in meiner Gegend auszukennen. Es freut mich. Nur Couscous nennen wir bei uns Seksou. Von Kabylenöl spricht man wegen der Konzentration der Oliverbäume in der Kabylie und auch des Stellenwertes dieses Baumes in der Gegend. Es ist ja bekannt, dass Olivenöl auch als "Medizin" benutzt wird. Eine verbreitete Sichtweise im Mittelmeerraum.
Was für ein Zufall, meine Mutter stammt aus der Gegend von El-Kseur, es heisst Ilmaten. Was die Sicherheitslage angeht, es ist zwar unruhig momentan, aber ich bin trotzdem jedes Jahr dort, und ich habe persönlich nicht viel davon mitbekommen, ausser irgendwelche Erzählungen.
Kannst Du uns erzählen, was Du nun in Algerien als "komisch" beobachten oder empfinden konntest nach so einem langen Aufenthalt in Deutschland? Also nun umgekehrt! Mal schauen, ob Du hier gut integriert bist. Ich hab' meinerseits einiges beobachtet: Radfahrer auf der Autobahn! Selbstmordkandidat hinter einem LKW fahrend!
Meine Familie stammt aus Sidi Daoud und Oueled Abdallah und die Sicherheitslage soll sich in den letzten zwei Jahren deutlich entspannt haben. Die Menschen fühlen sich inzwischen freier und sichererund auch ich hatte kein schlechtes Gefühl, als ich letztes Jahr dort war.
Zitat von SalimaSalam Bavarois von dem Film habe ich gehört, aber ich habe ihn nicht gesehen. Ich hatte Glück, ich wurde weder festgenommen und "Indianer" begegneten mir auch nicht... Allerdings einmal hatte ich wirklich ein für mich komisches Erlebnis, vielleicht erzählich ich das später mal. Lg. Salima
Guck mal im Topic Multimedia! Link zum Film "le clandestin"
"Kannst Du uns erzählen, was Du nun in Algerien als "komisch" beobachten oder empfinden konntest nach so einem langen Aufenthalt in Deutschland? Also nun umgekehrt! Mal schauen, ob Du hier gut integriert bist. Ich hab' meinerseits einiges beobachtet: Radfahrer auf der Autobahn! Selbstmordkandidat hinter einem LKW fahrend!"
Du kommst wieder mit deinem Begriff der "Integration" ? Ich denke, wenn ich genau die gleichen Verhaltensweisen wie in Algerien behalten hätte, wäre ich hier vielleicht in Haft. Zum Beispiel, was das (bereits erwähnte) Autofahren betrifft. In Algerien war ich beim Autofahren gut "integriert", hier hätte ich damit mindestens meinen Führerschein verloren. A propos Autobahn ! letztes Mal, als ich vom Flughafen Richtung Kabylie (Autobahn Constantine) fuhr. Gab es einen Stau, verursacht durch.... einen Schäfer und seine hunderte Schafe, die die Autobahn in aller Ruhe überquerten. Ich war aber seltsamerweise wahrscheinlich der einzige Algerier im Stau, der darüber lachen konnte. Die meisten anderen riefen genervt etwas böses dem Schäfer nach, Das Netteste war, er solle seine Tiere schlachten (schächten). Denn wenn sie sie überfahren hätten, wären nicht mehr halal.