danke für eure Beiträge. Ich denke schon, dass eure Meinungen repräsentativ sind, zumindest in der Kategorie der Menschen, die eine Ahnung haben, von dem was in anderen Teilen der Welt abläuft oder abgelaufen ist. Natürlich für viele Menschen, die mit Scheuklappen rumlaufen und nur ihre unmittelbare Umgebung wahrnehmen, könnte der Schock viel größer werden und die Folgen eher unvorhersehbar. Ich hatte vor einiger Zeit geschrieben: „ Wenn jemand schwer krank ist und stellt fest, die Schulmedizin kann ihm nicht mehr helfen dann wird er sich an irgendeinen Charlatan wenden, mit der Hoffnung er könnte ihn retten. Seine Reaktion ist in diesem Fall verständlich und nachvollziehbar.“ Wenn die Demokratie mit der Schulmedizin vergleichbar wäre, dann stellt sich die Frage, in welcher Richtung wird sich die Masse der „Kranken“ begeben, wenn die Schulmedizin ihnen nicht mehr helfen kann. Ich habe bereits vor einigen Monaten in einer Sendung auf Arte mitgekriegt, dass im Rahmen einer Umfrage in Deutschland festgestellt wurde, viel mehr Menschen begeben sich in der letzten Zeit in Richtung irgendwelche Sekte und mystische Weltanschauungen. Ich fürchte, es gibt einen deutlichen Zusammenhang, zwischen der wachsenden Verunsicherung und diesen Verhaltensweisen. Es stellt auch in Frage, die Behauptung, es gäbe inzwischen in der westlichen Welt „hochentwickelte“ moderne, mündige Menschen, die woanders nicht existieren, wie ein berühmter Soziologe, Norbert Elias hieß er, glaube ich, behauptete. Es scheint mir so, wenn die Menschen (abgesehen von der Gesellschaft, wo sie leben) die Kontrolle über ihren Alltag verlieren, zeigen sie die gleichen „Verhaltensauffälligkeiten“.
Schön zu wissen, dass noch nachgedacht und mit Maestria geschrieben wird !
Tag Zusammen
ich habe vergeblich gescrollt um zu finden in welcher Kategorie folg. Bericht einordnen kann.Organisatoren mögen (o.auch nicht) mir verzeihen...das Leben wird immer kurzer!
4. Dezember 2008, 10.00 - 16.00 Uhr Sylter Hof, Berlin
Fachtag für Multiplikatoren in muslimischen Verbänden und Institutionen und Träger der Familienbildung und Familienberatung in Deutschland
Der Fachtag steht im Zeichen des Austausches zwischen den unterschiedlichen muslimisch geprägten Verbänden und Organisationen, die eine große Anzahl der Familien mit muslimischem Hintergrund vertreten sowie den Trägern der Familienbildungs- und Familienberatungsangeboten in Deutschland. Wir wollen eingehend über Familienbildung und -beratung in Deutschland informieren und die besonderen Anforderungen von Familien mit muslimischem Hintergrund an Familienbildung- und Beratungsangeboten herausarbeiten.
Neben Vorträgen und der Vorstellung von Projekten aus der Praxis werden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, sich mit ihren Erfahrungen und Fragen an den Gesprächskreisen zu beteiligen und wichtige Themenschwerpunkte herauszuarbeiten, für die Handlungsbedarf besteht, um das Ziel, muslimische Familien bei der Erziehung ihrer Kinder adäquat zu unterstützen, zu erreichen.
Deinen Denkanstoß finde ich interessant. Wenn die Menschen verunsichert sind, haben es Sekten leichtes Spiel, zumal wir in einer Gesellschaft leben, in der die Religion nicht mehr die Rolle spielt. Religiöse Menschen ziehen räumen sicherlich ihrem Glauben einen größeren Platz ein.
Ich glaube, das Bedürfnis nach relativer Sicherheit, Kontrolle über den eigenen Alltag und die Dinge um uns herum zu überblicken ist unversal. Durch unsere mediale Vernetzung scheint das Leben jedoch für viele Menschen komplizierter geworden zu sein. Gibt es Schwierigkeiten, so erwarten viele Menschen einfache Antworten und Lösungen und können nicht verstehen, dass es die nicht gibt. Mit dem Begriff "hochentwickelte moderne mündige Bürger" kann ich meinerseits nicht viel anfangen, dass würde ja unter anderem voraussetzen, dass wir , zum Beispiel bei wirtschaftlichen oder vermeindlich wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht ständig nach einem vermeindlich Schuldigen suchen und benennen..... wenn der nicht wäre, dann würde es uns wieder besser gehen....
Dass bei Schwierigkeiten die Menschen sehr oft eine schnelle einfache Antwort erwarten, bin ich 100% deiner Meinung. Es ist zum Beispiel kein Zufall, dass die meist verkauften Zeitungen in der ganzen westlichen Welt, „Boulvardzeitungen“ sind. Alles soll schneller laufen, bloß nicht zu viel nachdenken und irgendwelche Zusammenhängen erkennen oder noch schlimmer bekämpfen. Die Produktivität unter anderem könnte darunter leiden. Die meisten Menschen sind inzwischen so konditioniert, auch wenn sie es wollten, lässt man ihnen kaum Zeit zum Überlegen. Sie müssen vor allem konsumieren. Viele intelligente Menschen sind leider eher dabei Produkte den potentiellen Konsumenten schmackhaft zu machen als sich z. B. selber davon überzeugen, ob der Produkt wirklich etwas wert ist. Eine ethische Frage, die momentan vielleicht den Rahmen unseres Gespräches sprengen würde. Im Bezug auf „hochentwickelte“ und zivilisierte Menschen in Europa bezog ich mich auf eine Theorie von diesem erwähnten Soziologen, die mir vor langer Zeit an der Universität vermittelt wurde und mich beschäftigte. Ich fühlte mich damals als Nordafrikaner angegriffen und hätte diesem Soziologen, wenn ich ihn vor den Augen gehabt hätte, eine „unterentwickelte Antwort“ gegeben. Denn alles, was nicht Europa, bzw. die westliche Welt war, sollte, aus seiner Sicht, eine Art Wildnis darstellen, wo die Menschen unzivilisiert miteinander umgingen.
danke für den Link, den muss ich mir mal in Ruhe durchlesen, bevor ich dazu etwas sage. N. Elias wurde zwar Anfang des letzten Jahrhundert sozialisiert, trotzdem scheint diese Theorie in Ansätzen und ähnlicher Form noch heute bei einigen Zeitgenossen vorhanden zu sein. Ich erinnere mich an ein Gespräch, mit einer mir bekannten Person, die ich durchaus als intelligent einschätzte. Im Zusammenhang unterschiedlicher technischer und wirtschaftlicher Entwicklung in verschiedenen Ländern, äußerte diese Person, dass es noch nicht erwiesen wäre, ob zum Beispiel Afrikaner überhaupt zu den gleichen Leistungen wie der gemeine Europäer fähig wären, denn es könnte ja sein, dass das Hirn der Afrikaner noch nicht völlig ausgereift sei.... Hmmm.... ich war eigentlich nur schockiert, da ich der Ansicht war, dass solche Ideen inzwischen verschwunden seien....
Vorweg mögen Strukturfriks mir verzeihen, dass ich Unordnung bringe. No time for scrolling. Ich bin mir sicher: Beitrag gehört zwischen Wirtschaft und Politik...
Guten Tag,
politik- ist es nicht Aufgabe der Staat schützende und regulierende Funktionen zum Wohle aller wahrzunehmen, um das eigenverantwortliche Handeln der Bürger und seiner wirtschaften Systeme zu fördern als Machtzentrum und Problemlöser zu fundieren?
Spontan könnte man annehmen: alle Organe haben versagt. Am ende der Wirtschaftskette hat - wie immer der Ottoverbraucher die Zecke zu zahlen. = gültig welche Maßnahmen entgegen gesetzt werden gerät die Wirtschaft in die Schifflage: Inflation >> Nebeneffekt: Beschäftigungs-produktions- Absatz, Finanz und Steuerpolitik müssen revidiert werden. Kollaps droht (nicht anders als bei starkem Blutung: >Gehirn schaltet die Blutversorgung der Zellen um) Krisen Management. Prioritäten und konsumverhalten sind umzudenken. Teueren Urlaubspläne, skikurz, Anschaffungen bis sogar der Restaurantbesuche mit der Familie fallen kurzer
Gehalt/Lohn reicht nicht zum Leben. Exorbitante Vergütungen für Böse die in den. Medien mit Sprüche wie „für 500 .0000 € arbeite ich nicht“ (und Abfindungen in X Höhe kassieren!) dde Bevölkerung hat –Parteiübergreifend- kein Vertrauen gegenüber Politiker und fragt sich Kopfschüttelnd was die da oben tun?
Eine Mwst Senkung zur Belebung der Investitionen oder „Konsumanregen“ hätte keinerlei Nutzen. Einzelhändler gewähren 20,30 und manchmal 70% Preisnachlaß um Kunden zu locken. (Man fragt sich mit welcher Gewinnspanne der VK kalkuliert werden?). Mit Verlust verkaufen wurde = Konkursanmeldung) Das Maßnahmenpaket -170 Millionen €- könnte als Schlag ins Wasser verstanden werden (2. Konjunkturpaket – 40 Millionen dazu- wird zur Zeit in Berlin diskutiert…. Staatsgelder hin und her müssen irgendwann balanciert werden: Staatsverschulden wird sich, mit zur erst unabsehbaren Konsequenzen erhöhen….Frohes Fest und einen guten Rutsch. Ich fahre ein Paar Tage weg. Erhole euch so gut Ihr könnt!
Am 5. Januar 2009 treffen sich die Parteien mit AM in Berlin, dann sehen wir was uns buht…
eine Reaktion auf die Person, die du beschrieben hast.
„Ich erinnere mich an ein Gespräch, mit einer mir bekannten Person, die ich durchaus als intelligent einschätzte. Im Zusammenhang unterschiedlicher technischer und wirtschaftlicher Entwicklung in verschiedenen Ländern, äußerte diese Person, dass es noch nicht erwiesen wäre, ob zum Beispiel Afrikaner überhaupt zu den gleichen Leistungen wie der gemeine Europäer fähig wären, denn es könnte ja sein, dass das Hirn der Afrikaner noch nicht völlig ausgereift sei....“
Ich bin auch manchmal in Deutschland auf Menschen mit einer ähnlichen Einstellung gestoßen. Ein für mich prägendes Beispiel war die Sichtweise des Vaters eines ehemaligen Kommilitonen und Freundes. Es ging um eine deutsche Familie, die ausgerechnet in Spanien seit Jahrzehnten lebte. Der Vater, ein gebildeter Betriebswirt, war Unternehmer in einer nordspanischen Stadt. Der Sohn kam später nach Deutschland für ein Aufbaustudium. Einmal erzählte er mir, dass er früher eine spanische Freundin hatte. Als der Vater merkte, dass die Beziehung seines Sohnes mit der Spanierin enger wurde, teilte er seinem Sohn mit, er hoffe, sein Sohn denke nicht ernsthaft eine Spanierin zu heiraten. Er müsste wissen, dass u. a. im Falle einer Kinderzeugung, die Kinder einen deutlich niedrigeren IQ haben würden als wenn er eine deutsche Frau heiraten würde. Er müsse diese Sache ernsthaft überlegen. Ich hatte die Gelegenheit später gehabt, den Vater kennen zu lernen. Im Gespräch mit ihm, schien alles normal, ich konnte im Gespräch mit ihm keine „Abneigung“ feststellen. Nach dem Studium heiratete mein deutscher Freund aus Nordspanien eine… Südamerikanerin. Ich war dabei, die Eltern kamen nicht zur Hochzeit.
ich finde es immer wieder erschreckend, wie zählebig doch solche Einstellungen sind und frage mich oft, woran das liegt und was man dagegen tun kann??? Oft wird mit gewissen Ängsten argumentiert, die Menschen vor allem Unbekannten hegen... doch bei Deinem Beispiel fällt mir nichts mehr ein.... diese Familie lebt doch selbst in einem anderen Land und müsste meiner Meinung nach aus eigener Erfahrung wissen, dass diese Einstellung jeglicher Realtität entbehrt..
ich fand auch diese Geschichte nicht nur erschreckend sondern vor allem traurig für die Betroffenen. Denn es steht für mich außer Frage, dass der Vater das „Beste“ für seinen Sohn wollte und mein Freund hätte sich nichts anderes gewünscht als ein normales Verhältnis zu seinen Eltern zu haben. Seine Ehefrau auch, die es gar nicht anders kannte, als ein Bestandteil einer großen Familie (mit Eltern und Grosseltern) zu sein. Inzwischen sind die Eltern gestorben, ohne ihre Enkelkinder gesehen zu haben. Der Sohn muss mit dieser „Anomalie“ weiterleben. Woran liegt diese Einstellung? Ich würde sie in der Kategorie „Sozialisationsreste“ einer anderen Zeit einordnen. Wie verbreitet diese „Reste“ sind, kann ich nicht einschätzen. Ich weiß auch nicht, ob es Studien oder Umfragen in diesem Bereich gibt. Etwas steht fest, es gibt „bestimmte Wertevorstellungen“, die gegen Bildung, Wissenschaft und Verstand widerstandfähig sind.
wie schade, dass sie sich auch nach Jahren nicht versöhnt haben. Ich stelle mir vor, dass diese Erfahrung sehr schmerzhaft sein muss. Ich kenne zwar einige Männer und Frauen aus Deutschland, Algerien und anderswo, deren Eltern zunächst auch nicht begeistert waren (manchmal auch aus nachvollziehbaren Gründen), doch bei allen siegte am Ende die Liebe zu ihren Kindern und oft auch die zum Partner ihrer Kinder.
Beitrag aus "Le Soir d´Algérie". Maschinelle Übersetzung. (Wahlkampf in Algerien)
Abdelaziz Bouteflika hat noch einmal innerhalb von vierundzwanzig Stunden überrascht, indem er heftig die „Islamisten“ angegriffen hat. Nach Tlemcen hat er von Sétif aus den "extremistischen Islamischen " vorgeworfen, sie haben das Land in die Katastrophe gebracht".
Vor einem Publikum bestehend hauptsächlich aus ehemaligen Führungskräften und Persönlichkeiten des Sports stand der „Bewerber“ Bouteflika in diesem vierten Tag des Wahlkampfes. Er äusserte "plötzlich": "Mein ganzes Vorgehen basiert auf einer Politik der nationalen Aussöhnung. Ich weiß, es gibt die, denen es gefällt und anderen nicht. Aber ich habe nichts zu tun, weder mit diesen noch mit anderen. Ich habe weder Verbindung mit den extremistischen Islamischen noch mit extremistischen „Laien“ (...). Ich kann sogar behaupten, dass der Laie „islamischer“ als der „Islamist“ sei, denn der Laie, praktisiert weniger religiöse Pflichten, Wallfahrtsbesuch, Gebet, etc. während der „Islamist“ den Islam politisiert. Nun, muss er „der Islamist“ wissen, wir werden dies nie wieder zulassen! Die Instrumentalisierung der Religion, das ist vorbei c'est fini, c'est fini, c'est fini! "Dieser Ausbruch war besonders heftig und natürlich, gerade im Zusammenhang mit dem politischen Islamismus, will er nun neuen Kurs verkünden, denn zehn Jahre lang waren die Fundamentalisten echte Verbündete der Politiker? Schwierig endgültig zu beantworten, in Bezug auf einen Mann, der die Algerier an die Ambivalenz seiner Rede gewöhnt hat. In Sétif erwähnte Bouteflika auch die schwierige Frage der nationalen Identität. "Heute sind wir weder Araber, noch Amazigh noch Muslime, noch Europäer! Wenn Sie den Algerier über seine Identität fragen, wird er Ihnen sagen, dass wir zuerst Algerier sind. Aber das will nichts sagen! Gut, wir sind Algerier, einverstanden, aber was sonst? Nun, wir sind zuerst Afrikaner und arabisierte Amazigh durch den Islam (...)
Von unserem Sondergesandten in Sétif und BB Arreridj, Kamel Amarna (Le Soir d´Algérie)