"Weltenbummlerin" aus dem Taubertal nächste Woche bei VOX / Zwei neue Bücher geschrieben
Harthausen/Königstein. Gertrud Adelheid Dimachki hat in ihrem Leben "schon die halbe Welt gesehen", wie sie selber sagt. Die 66-Jährige, die aus Harthausen kommt, hat verschiedene Kulturen und Mentalitäten kennen gelernt. Seit 1998 setzt sie viele ihrer Erfahrungen in Schrift und Satz um. Nächste Woche wird eines ihrer Bücher in der Vox-Serie "Das perfekte Dinner" eine tragende Rolle spielen.
Dimachki (geborene Ruf) wurde am 27. August 1941, als zweites von sechs Kindern, in Harthausen geboren. Nach ihrer Kindheit und Jugend im Taubertal - ihre Eltern besaßen damals das Gasthaus "Zum Löwen" - heiratete sie 1960 den aus Syrien stammenden Omar Dimachki. Das Ehepaar wollte weg aus Deutschland und lebte daraufhin in Damaskus (Syrien), Kairo (Ägypten), Casablanca und Marrakesch (Marokko). Nach einigen Jahren in verschiedenen Städten Deutschlands ließ sich Gertrud Dimachki 1975 mit ihrem Ehemann in Nidda-Obberwiddersheim nieder. Nach dem Tod ihres Gatten zog die dreifache Mutter nach Königstein im Taunus, wo sie auch heute noch lebt.
"Schon als Jugendliche entdeckte ich, dass mir Schreiben Spaß macht", sagt Gertrud Dimachki über ihre langjährige schriftstellerische Leidenschaft. Einige Geschichten und Romane veröffentlichte die "Weltenbummlerin" bereits unter einem Pseudonym, andere erschienen in verschiedenen Tageszeitungen. Richtig angefangen Bücher zu schreiben habe sie 1998.
2001 veröffentlichte Dimachki ihre zwei ersten Bücher. Rund 50 Anekdoten hat die Autorin in "Hannchen - ein Unikum vom Lande" zusammengefasst. Das Buch erschien im Verlag der Ferber'schen Universitätsbuchhandlung, Gießen. In einer Zeitung waren die einzelnen Geschichten als Serie bereits vorher veröffentlicht worden. In dem Buch geht es um eine ältere, tollpatschige Frau, die sich in den Nachkriegsjahren durchs Leben schlägt. Das Buch solle, so Dimachki, den Leser zum Lachen und Schmunzeln bringen. "In dem Buch tauchen viele Dinge auf, die ich selbst erlebt habe", sagt sie im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.
Für ein Kochbuch, dass ebenfalls 2001 im Pala-Verlag erschien, stellte sie ausschließlich arabisch-vegetarische Gerichte zusammen. Nachdem ihre Schwiegermutter sie in die Geheimnisse der arabischen Küche eingeweiht hatte, sammelte sie bei ihren Aufenthalten in den verschiedenen Regionen und Ländern eine Vielzahl von Rezepten. Freunde und Bekannte komplettierten ihre Sammlung.
"Vegetarisches aus 1001 Nacht - Rezepte zum Genießen" lädt zu einer kulinarischen Entdeckungsreise ins Morgenland ein. Zahlreiche Rezepte unter anderem aus Algerien, Libyen, Saudi-Arabien und Syrien zeigen die Fülle des arabisch-vegetarischen Speisezettels. Die Rezeptvielfalt reicht von leckeren Marmeladen, über Suppen, Salate und Gemüse- oder Getreidegerichten bis hin zu Desserts und erfrischenden Getränken. Neben den Rezepten findet man in dem Buch Tipps zum Einkauf und zur Warenkunde. Die Autorin, die gern auch schwäbische Gerichte isst, stellt außerdem die verschiedenen Kräuter und Gewürze, das Obst und Gemüse, und die Getreidearten, die in der arabischen Küche verwendet werden, vor. "Ich möchte die Leser über das arabische Volk informieren", sagt Dimachki, die in dem Kochbuch auch die Sitten und Gebräuche der Araber beschreibt.
Nächste Woche, vom 3. bis 7. September ist Gertrud Dimachki Kandidatin bei der VOX-Serie "Das perfekte Dinner" jeweils um 19 Uhr. Am Dienstag, 4. September, wird sie ihren Mitstreitern einen abwechslungsreichen Gaumenschmaus aus ihrem arabischen Kochbuch "zaubern". "Meine Rezepte wurden sogar ins Englische und Arabische übersetzt und werden in Dubai als Kochbuch verkauft", freut sich die 66-Jährige, die auch gern selbst Rezepte erfindet. "Vegetarisch aus 1001 Nacht" empfiehlt sich laut der Autorin für Jedermann, der exotische Speisen mag und gern Neues ausprobiert.
Doch damit nicht genug: nach einer längeren Pause beendete die Autorin im April diesen Jahres einen weiteren Roman. Nach fünf Monaten Schreibarbeit entstand "Winnie - ein Lebenstraum". "Ich würde das Buch als einen Liebes- oder Schicksalsroman bezeichnen", sagt Dimachki. Es handelt von einer jungen Frau, die Einzelkind von Unternehmenseltern ist. Ihr größter Traum ist es nach dem Studium Pianistin zu werden. Jedoch stirbt ihr Vater unverhofft. Mutter und Tochter wollen den Familienbetrieb verkaufen. Doch der Geschäftsführer macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, indem er sie erpresst. Der Roman erschien im Nachfolgeverlag von Pala, Ehgart und Albohn. Außerdem arbeitete die Autorin, die neben Arabisch die Sprachen Spanisch und Englisch spricht, seit Ende letzten Jahres an einem Kinderbuch. "Momentan ist es beim Lektor und im November soll es auch vom Ehgart und Albohn Verlag veröffentlicht werden", betont Dimachki mit unüberhörbarer Vorfreude. Das illustrierte Buch handelt von einem Kater und einer vornehmen Pudeldame, die gemeinsam auf Wanderschaft gehen und eine Menge Abenteuer erleben. Die 66-jährige Gertrud Dimachki schreibt hauptsächlich Bücher, die in Auftrag gegeben wurden. So soll ein Roman über arabische Länder und ihre Erfahrungen dort entstehen. Und auch von einem weiteren Kochbuch ist die Rede. Man kann sich also weiterhin auf interessante und exotische Werke von der "Weltenbummlerin" freuen.
Gab es sie wirklich: Ex-Fremdenlegionäre in der DDR? Zu keiner Zeit während der Existenz des Arbeiter-und-Bauern-Staates durfte etwas über ihr Schicksal bekannt werden. Bis heute sind 1.500 Fälle offen gelegt. Sie waren ausgezogen, das größte Abenteuer ihres Lebens zu bestehen. Sie meldeten sich als Söldner bei der französischen Fremdenlegion, kämpften im Dschungelkrieg von Indochina, in den Bergen von Algerien, in den Wüsten Marokkos und überlebten die "Hölle auf Erden". Dann kehrten sie heim in die DDR, unfreiwillig oder freiwillig, aber vor allem für immer.
Über einhunderttausend Deutsche haben seit 1831 in der französischen Fremdenlegion gedient, vor allem in den 50er Jahren. Einige kamen direkt von der Wehrmacht oder sogar von der SS, andere aus kriminellem Umfeld. Viele sahen keine Zukunft in Deutschland oder waren einfach Abenteurer.
Bisher unbekannt war, dass die DDR entgegen sonstiger Geflogenheiten jeden ehemaligen deutschen Fremdenlegionär aufnahm - egal ob Überläufer, Deserteur oder Vollgedienter. Sie bekamen Kleidung, Arbeit, Wohnung und ein neues soziales Umfeld. Aufgenommen wurden sie vor allem, um sie für propagandistische Zwecke zu benutzen: als Kriegsgegner, als Feinde des neuen Adenauerstaates. Als sie sich als politisch unbrauchbar erwiesen, hatte man vor den Söldnern nur noch Angst. Angst vor Sabotage, Angst vor Zusammenrottung, Angst vor Spionage. Die Staatssicherheit legte über jeden eine eigene Akte an und beaufsichtigte und beeinflusste bis zum Ende der DDR das gesamte Leben der neuen Staatsbürger. Sie erhielten Redeverbot über ihre Zeit in der Legion, durften sich nicht politisch engagieren, nie wieder eine Waffe in die Hand nehmen, nicht studieren, keine Ämter bekleiden, keinen privaten Freundeskreis unterhalten, keine Kinder adoptieren, keine Verwandten im Westen besuchen - solange die DDR existierte, waren sie quasi isoliert in einem isolierten Land.
Erst nach der Wende fanden sich die Ex-Legionäre wieder zusammen, die letzten, die nach der Legion auch das heimliche Leben in der DDR überstanden hatten. Heute gibt es noch 50 von ihnen. Sie erhalten eine kleine Rente und treffen sich jedes Jahr am 30. April auf der Ehrentribüne eines französischen Legionärsregiments zur Erinnerung an die legendäre Camerone-Schlacht - dem Ehrentag der Legionäre.
Die Reportage erzählt anhand von Interviews, privaten Fotos und bisher unveröffentlichten historischen Filmdokumenten die beeindruckenden Schicksale von Ex-Legionären in der DDR.
Was soll man dazu sagen ? Was ist daran verwerflich, wenn man versuchte solche Menschen für propagandistische Zwecke, zu benutzen ? Vor allem wenn darum ging sie als Gegner von Kriegen zu benutzen ? Ich kann darin nichts Verwerfliches sehen. Aus welchem Motiv heraus sie (die Legionäre) auch gehandelt haben mögen, man darf doch eines nicht vergessen, sie waren bereit für Geld zu Morden. Wenn sie sich entschlossen hatten dabei nicht mehr mitzumachen, wo sollten sie denn hin, als Deutsche ? Etwa nach Frankreich oder in die Bundesrepublik ? Dort drohte ihnen doch die Auslieferung an die Legion. Und die war nicht fein in ihren Methoden. Was in dem Bericht nicht zum Ausdruck kommt, ist die Tatsache, daß Söldner denen Morde nachgewiesen wurden in der DDR auch verurteilt wurden. Das potenzielle Mörder von der Stasi beobachtet wurden ist ja wohl klar. Das mit der Beobachtung ob durch MAD, Verfassungsschutz, BND, Polizei oder wen auch immer ist heute wohl nicht anders, oder ? Hätte man den ehemaligen Legionären erlauben sollen, wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen ? Im Übrigen war die Tatsache, daß Ex-Legionäre unter uns waren gar nicht so unbekannt. Für uns als Jungs umgab sie ein gewisser Hauch des Geheimnisvollen.
hat jemand von Euch die Sendung über die Ex-Fremdenlegionäre in der DDR gesehen? Hab sie leider nicht gesehen. Würde gern wissen, was da gelaufen ist. Danke im Voraus!