Sport bzw. Fußball scheint unserer Oase gut getan zu haben. Ich freue mich, dass immer mehr „Nomaden“ den Weg zu uns gefunden haben. Ich hoffe, dass sie bei uns „ansässig“ werden. Willkommen! Zur Auseinandersetzung mit Ägypten, bin ich trotz der Freude über den Sieg unserer Mannschaft, sehr enttäuscht. So enttäuscht, dass ich mich selbst „zensieren“ möchte und wahrscheinlich muss. Ich muss deswegen durchhalten (auch wenn es schwer fällt), zumindest bis die FIFA nächste Woche die entsprechenden Sanktionen (hoffe ich) mitteilt.
der Winterschlaf (hibernation) wurde durch den Fußball und die hohe Temperatur für die Jahreszeit gestört. Es sieht so aus, als wäre ich nicht der Einzige, der davon betroffen ist. Ich freue mich jedenfalls für unsere Oase.
wenn Du mich meinen solltest: Ich lebe noch und sorge eher dafür, dass hier mehr los ist. Als Beschuldigte muss ich mich ja sowieso nicht äußern (nemo tenetur se ipsum accusare)! Was Algerier meiner Meinung sind, habe ich ja schon geschrieben.Dass Du Kabyle bist, ist mir ja schon klar.
Zitat vom 27.11.09 "Der Staat sollte dafür auch sorgen, dass die Identifikation mit Algerien nicht nur mit einem Sieg oder einer Niederlage der Fußballnationalmannschaft zusammenhängt, es wäre wirklich zu wenig und zu riskant. Es könnte jedoch ein guter Anfang sein, wenn man die richtigen Schlüsse davon ziehen würde."
Hallo,
wie bereits erwähnt könnte die Entwicklung der Nationalmannschaft, wenn er auf andere Bereiche übertragen wird, zu dauerhaften, nachhaltigen Erfolgen führen. Was diese Fußballmannschaft auch auszeichnet, ist dass sie zu einem wichtigen Teil aus Spielern besteht, die im Ausland aufgewachsen und „ausgebildet“ worden sind. Dieser Aspekt ist, aus meiner Sicht, sehr wichtig. Der algerische Fußballbund hat diese Spieler gesucht und ausfindig gemacht, die teilweise eine zweite Staatsangehörigkeit besitzen. Es bedeutet, dass die Zuständigen in Algerien, die Mühe nicht gescheut haben, auf der Suche nach Qualität, die Suche nach Talenten auf andere Kontinente zu erweitern. Nun sollte man vielleicht, aus der gleichen Perspektive, darüber nachdenken, ob Fachleute auf allen Ebenen (nicht nur Akademiker) mit einem Bezug nach Algerien, nicht zu einer Bereicherung und nachhaltigen Erfolgen für das Land sein können. Wie man bei den Fußballern feststellen konnte, ging es bei ihnen nicht nur um fußballerisches Können, sondern auch um andere Eigenschaften u. a. um Professionalismus und Ruhe in entscheidenden Situationen. Fußball bleibt jedoch, bei aller Freude über den Erfolg, die schönste Nebensache… und ein kurzlebiges Geschäft. Hoffentlich denken die Politiker langsam über Langfristiges (nach dem Fußballmodell) unter Berücksichtigung der Qualität nach international bekannten und erkannten Maßstäben und nicht nur nach den bisherigen kurzsichtigen „algerischen Brillen“. Auch in der Politik darf man sich vom Amateur zum Profi entwickeln.
Hinzu zufügen bleibt zu erwähnen, dass mehrmals versucht wurde Kompetenzen aus dem Ausland nach Algerien zu locken unternommen waren.
Flop. Wenige der jenigen die ans "Sauberland" geglaubt haben sind Erfolgreich dort geblieben. Umfeld hat weder am Arbeitsplatz noch außerhab gestimmt. Leider.
Professionalismus fehlte nicht. Gen Fussball könnten die Schiksale deren nicht im TV ausgestrahllt werden. Obwohl durchaus es verdient hätten.
Bleibt abzuwarten, dass die Euphorie sich abflacht, dann wissen wir wie die Normalität "den Sieg" verarbeiten wird.
Mir ist bekannt, dass „mehrmals versucht wurde Kompetenzen aus dem Ausland nach Algerien zu locken“. Genauso ist es mir bekannt, dass Akademiker aus Algerien ins Ausland zur Weiterbildung geschickt worden sind bzw. vom Staat finanziert wurden. Der Großteil kam gar nicht zurück. Das muss man aus Fairneß auch sagen. Mein „Traum“ ist sicherlich ein wenig gewagt, aber wenn es eine klare realistische Zielsetzung und ein entsprechender Zeitrahmen vorhanden sind, sehe ich keinen Grund, warum bestimmte Projekte nicht zu verwirklichen sind. Wenn man einen Fußballer für das Erreichen einer Qualifikation oder das Holen eines Pokals entsprechend „belohnt“, dann sind die Chancen größer, dass er alles tut, um dies zu erreichen. Da es jedoch hier um ein Spiel geht, ist die Wahrscheinlichkeit sicher geringer, als bei einem tragfähigen Projekt, dass es einem gelingt. Nun sind mir auch die „Kompetenzen“ in Algerien bekannt, die aus Mangel an klarer Zielsetzung und Vision, dauernd unterfordert sind und irgendwann Mal an einer ziemlich verbreiteten „erlernte Hilflosigkeit“ leiden. Ich möchte trotzdem hoffen, dass die Rahmenbedingungen, auch am Arbeitsplatz, besser werden, wenn die entsprechenden Anreize geschaffen werden. Ich konnte kürzlich beobachten, dass einzelne Mitarbeiter bei ausländischen Firmen in Algerien, aus meiner Sicht, eine andere (bessere) Arbeitsmoral zeigten. Möglicherweise tun sie das auch, weil sie etwas zu verlieren haben und/oder (positiv formuliert) ein Ziel vor Augen haben.
ich sehe das nicht ganz so positiv, auch mit der Arbeitsmoral nicht. Tja, und die chinesischen Firmen haben nur ihre eigenen Mitarbeiter(aus China)in Algerien. Vor einigen Monaten lief ein Bericht im Fernsehen darüber und die Chinesen hatten an der algerischen Arbeitsmoral einiges auszusetzen, worauf sie wohl die Algerier wieder entlassen mussten.Darüber waren die Algerier im allgemeinen dann wieder frustriert.