Auszug von "Le Monde" 20.07.07 (automatische Übersetzung)
"...sind Sucharbeiten im Vormittag des Freitag, den 20. Juli verfolgt, um etwa fünfzig getragene Afrikaner wiederzufinden, die vor der Küste der Kanarischen Inseln nach dem Schiffbruch ihres Bootes verschwunden sind. Wenn die Bilanz sich bestätigte, würde es sich um eines der schlechtesten Dramen der Einwanderung in Spanien handeln.
Früh ist Donnerstag Morgen „cayuco“ (kleines Fischereifahrzeug der Westküsten Afrikas), gekentert, während er durch die Schiffe der Gesellschaft der Hilfen auf See Salvamento Maritimo zu Hilfe gekommen wird. Auf die hundert Bordpersonen konnten 48 nach Behörden wiedergewonnen werden.
Sechsunddreißig von diesen überlebenden sind Donnerstag Bordabend eines der Hilfsschiffe am Hafen von Puerto los Cristianos auf der Insel von Teneriffa angekommen, und zwölf andere wurden in der Nacht erwartet. Ihren allgemeinen Stand wurde für zufriedenstellend gehalten, zum Zeitpunkt, wo sie ausgeladen haben. Drei Körper sind außerdem auf See auf den Orten des Dramas wiedergefunden worden, und geführt auf der Insel durch einen Hilfshelikopter Donnerstag Abend die Gemeinden genannt haben...."
Wahrania hat bereits dieses Thema in einem anderen Zusammenhang angesprochen.
Die Frage: müssen diese Menschen so enden oder gibt es (aus eurer Sicht) eine Alternative zu solchen schlimmen Tragödien ? ,(die wohl gemerkt) nicht zum ersten Mal "am Rande der Menschenrechtsgesellschaften" stattfinden !
mich macht das immer total traurig, wenn ich das höre oder lese. was für strapazen und gefahren die menschen auf sich nehmen, um nach europa zu kommen. man muss ja einplanen, dass man unterwegs ermordet wird oder in der sahara verdurstet oder im meer ertrinkt. ich kann mir nicht vorstellen, wie es in der heimat dieser leute sein muss. wie verzweifelt müssen die sein? leider scheint so etwas aber nicht bis zu den "entscheidern" zu dringen, denn um die leute in ihrer heimat zu halten, wird eigentlich nichts getan. das sind für mich alles nur alibi-veranstaltungen.
Hallo, Da keine Beiträge zu diesem Thema erschienen sind, möchte ich mich trotzdem dazu äussern. Ich wundere mich trotzdem, dass man im Westen Europas, keine Massnahmen getroffen werden konnten, um solche Tragödien zu verhindern. Denn man weiss ganz genau, es wird immer weiter gehen , dass Menschen aus armen Ländern nach Europa gelingen werden und der Tod von vielen diese Bewegung nicht bremsen wird. Es ist ja die einzige Möglichkeit für die Mehrheit nach Europa zu gelingen. Jetzt weiss ich, und ich bin sicherlich nicht der Einzige, seit Jahren, dass viele Länder in Europa, Schwararbeit dulden bzw. ermutigen. Obwohl in der Öffentlichkeit oft behauptet wird, man könne nicht alles, wegen Mangel an Mittel kontrollieren. Dann spricht man von Verlusten für die eigene Wirtschaft in Milliardenhöhe, die ein Land durch Schwarzarbeit belasten würde. Wenn man Milliarden verlieren würde, wieso hat man keine Mitteln (sicher viel weniger), um die Kontrollen in diesem Bereich der Schwarzarbeit zu erhöhen. Nein, aus meiner Sicht, will man gar nichts bekämpfen. Die Spanier sind, zum Beipiel unter anderem, glücklich, dass Afrikaner bei ihnen schwarz u. a. die Tomaten plücken, die im Winter in Nordeuropa auf den Regalen landen. Sie brauchen sie nicht zu versichern, keine Sozialabsicherung, keine Rechte, wenn sie nicht gebraucht werden, könnte man sie plötzlich als Illegaler „entdecken“. Dies läuft seit Jahren in verschiedenen Ländern Europa, auch in Deutschland. Nun probiere ich mir die Sache anders vorzustellen. Wenn der Bedarf, der sowieso hauptsächlich von Ausländern gedeckt wird (auch wenn es nur saisonal ist) vor allem in der Landwirtschaft und Gastronomie legal mit den afrikanischen Ländern funktionniert, dann hätte diese Leute auch vor Ort einen anderen Anreiz, wie sie nach Europa kommen könnten, ohne unbedingt ihr Leben auf´s Spiel zu setzen. Dies würde das Problem vielleicht nicht lösen aber zumindest lindern. Dies ist eine Meinung, ich wollte fast... „unter anderem“ schreiben, aber es gibt kaum Meinungen über diese Problematik. Schade !
EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner startet Initiative für zeitlich begrenzten Zuzug EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner will die legale Einwanderung in die EU fördern und den Migranten auch den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. "Im Rahmen von Mobilitätspartnerschaften könnte Bürgern aus Drittstaaten ein zeitlich befristeter legaler Zuzug in EU-Staaten ermöglicht werden und ihnen gleichzeitig - je nach Bedarf in den einzelnen Mitgliedsländern - eine Arbeitserlaubnis erteilt werden", sagte Ferrero-Waldner im Vorfeld der EU-Nachbarschaftskonferenz in Brüssel.
Am Ende müsse aber jedes EU-Land selbst entscheiden, wie viele Einwanderer es aufnehmen will und in welchen Bereichen eine Arbeitserlaubnis erteilt werden soll. "Ziel dieser Strategie ist, illegale Einwanderung einzudämmen, legale Migration zu fördern und möglicherweise auch dem Arbeitskräftemangel in einigen Wirtschaftsbereichen der EU entgegenzuwirken", sagte die Kommissarin laut der Welt.
Österreich sieht derzeit keinen Bedarf an solchen Mobilitätspartnerschaften, sagte die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Christine Marek, am Rande der Konferenz. Sie verwies darauf, dass ab 2009 ohnehin schrittweise der Arbeitsmarkt für die Bürger der neuen EU-Mitglieder in Osteuropa geöffnet werde. Prinzipiell sei es aber richtig, dass die EU Zuwanderung brauche. Die Definition, wer aus welchen Ländern in der EU arbeiten dürfe, sollte über den Arbeitsmarkt erfolgen: In Branchen mit Arbeitskräftemangel könnten dann entsprechende Quoten festgelegt werden. Es liege auf der Hand, dass gut qualifizierte Facharbeiter von so einer Initiative profitieren könnten. In jedem Fall sei die Qualifikation nachzuweisen.
Die vom Vorschlag der EU-Kommission betroffenen Drittländer an den Außengrenzen der EU - also die Ukraine, Weißrussland und die afrikanischen Mittelmeerstaaten - sind von der Initiative nicht durchgehend begeistert. Die Ukraine etwa fürchtet die Abwanderung ihrer "besten Köpfe". (Michael Moravec aus Brüssel/DER STANDARD, Printausgabe, 4.9.2007)
Alle diese Vorschläge, sollten sie realisiert werden, beseitigen doch nicht den Hauptgrund weshalb diese verzweifelten Menschen das Alles auf sich nehmen. Diese grenzenlose Verarmung gerade in der Sahelzone, kommt doch nicht von ungefähr. Sie ist doch eigentlich das Ergebnis Jahrhunderte dauernder Knechtschaft. Keine der ehemaligen Kolonialmächte hat doch auch nur ansatzweise versucht den ehemaligen Kolonien zu helfen. Ich will das mal an einem Beispiel festmachen. In dem damals kleinen Ort Tadmait (von dem ich übrigens Alles ab dem Jahr 1981 erfahren möchte) in der Kabylei, wurde etwa 1979/1980 von einer italienischen Firma eine Getreidemühle gebaut und in Betrieb genommen. Nun ist Italien nicht gerade die Kolonialmacht aber solch ein Verhalten symbolisiert in etwa den Neokolonialismus. Also weiter mit meinem Beispiel. In eben dieser Mühle arbeitet Seite an Seite mit den Italienern ein von der DDR ausgebildeter Ingenieur für Maschinenbau. Mit ihm hatte ich ein sehr, sehr gutes Verhältnis. Said so sein Name erzählte mir einmal, daß immer wenn eine Havarie oder Störung in der Anlage auftrat er weggeschickt wurde, um irgend ein Werkzeug oder sonst etwas zu holen. Erschien er wieder an der Störungsstelle war die Störung längst beseitigt. Abgesehen davon, daß hier ein ausgebildeter Ingenieur einfach als Handlanger von einfachen Monteuren mißbraucht wurde, ist solch ein Verhalten nicht akzeptabel. Richtig wäre doch gewesen, so haben wir es gehandhabt, man hätte ihm mögliche Fehlerquellen und dgl. gezeigt und ihm ihre Beseitigung erläutert. Es kam wie es kommen mußte, die Mühle war fertig, die Italiener zogen ab und die wenigen algerischen Fachkräfte standen allein da. Bei jeder größeren Störung mußten nun teure italienische Fachkräfte geholt werden. Abgesehen davon, daß oftmals veraltete Technik aufgebaut wurde, führt solch ein Verhalten doch wieder zu einer neuen Abhängigkeit von den reichen Ländern. Selbstlose, uneigennützige, ohne irgendwelche Hintergedanken gewährte Hilfe, mit dem Ziel diese Länder zu selbstständigen, unabhängigen Staaten zu machen das würde diese Massenfluchten teilweise verhindern.
Das ganze dient doch nur einem Zweck, billige gut ausgebildete Arbeitskräfte in das Land holen für die man nicht einen Cent zu ihrer Ausbildung ausgegeben hat. Arme Bauern und dgl. sind garantiert nicht willkommen. Nein Fachkräfte, die sind gefragt. Das hat man damals mit den gut ausgebildeten Ärzten und Wissenschaftlern aus der DDR so gemacht und so wird es heute wieder gemacht. Man holt Ärzte aus Tschechin, Ungarn und sonst wo her. Aus Indien sollen es die IT- Spezialisten sein usw.. Das eigene Potenzial bleibt auf der Strecke. Warum soll man in Bildung investieren wenn man woanders schmarotzen kann. Mir kommt das Kotz... !
Sag ich doch ! Und das ganze nennt sich Neokolonialismus, oder liege ich da falsch ? Ja, das Leben in der DDR hat mich geprägt. Im Gegensatz zum heutigen Schulsystem wurde man auch über solche Zusammenhänge aufgeklärt. Im übrigen war es einer Deiner Landsleute der mir das erzählte.
Zitat von KabyleHallo Kasbahman, sehr interessant, was du da über die italienische Firma erzählt hast. Da sieht man wie "Abhängigkeiten" geschaffen werden. Gruß und Salam
Glaubst Du Kabyle, dass es ein Einzelfall ist (war) und nur die Italiener so was tun? Wenn es der Fall ist, dann glaubst Du wohl an Nikolaus! Die anderen "Entwicklungshelfer" sind nicht viel anders und auch keine Engel! Wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, kennt man keine Skrupel mehr: Es hieße: "Kapitalismus ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und der Kommunismus das Gegenteil."
Sei gegrüßt ! "Kapitalismus ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und der Kommunismus das Gegenteil."
Wo hast Du denn diese Weisheit her ? Bloß gut, daß ich in Deiner Heimat nicht als Entwicklungshelfer tätig war. Sonst würde ich mit Deiner Unterstellung wir hätten wirtschaftliche Interessen vertreten leben müssen. Bloß gut, daß die mit uns zusammen arbeitenden und von uns ausgebildeten Jugendlichen das ganz anders gesehen haben.
Interview in "El-Watan" vom 05.03.09. Maschinelle Übersetzung.
Kamel Belabed (Sprecher der Familien, der auf See verschwundenen „Illegalen“)
„Harraga sind in Tunesien Haft“
Kamel Belabed ist der Sprecher der Familien der so genannten „Harragafamilien“ im Gebiet von Annaba. In diesem Interview gibt er einen Lagebericht über die Behandlung der „Illegalen“ durch die Behörden, er prangert die ungerechte Kriminalisierung der illegalen Auswanderung an und warnt vor dem Wahlkampf auf dem Rücken der Harraga (Illegalen).
Seit nun zwei Jahren multiplizieren Sie Ihre Bemühungen, um die Behörden zu bewegen, die „Frage der Harraga (illegalen) ernsthaft zu behandeln“. Kann man mit Ihnen eine Bilanz über die konkreten Ergebnisse dieses Vorgehens ziehen?
Was sich seit zwei Jahren positiv entwickelt hat, ist, dass, die Problematik der „illegalen Grenzgänger“ überhaupt, insbesondere bei unseren Freunden der Presse, gestellt wurde. Vorher sprach man ohne Überlegung und willkürlich über die „Harraga“, man kreiste jedoch das Phänomen nicht ein. Nun haben wir Daten, die man früher nicht hatte. Jetzt, was die Zunahme dieses Phänomens betrifft, unser Hauptanliegen, sind die Vermissten auf See. In diesem Fall bleibt das Problem ganz. Wir haben es bestimmten Institutionen des Staates vorgelegt, besonders das Außenministerium. Wir wurden zwei oder drei Mal vom einen zentralen Direktor beim MAE (Aussenministerium) empfangen. Wir haben ihm Listen mit Personennamen übermittelt als Beispiel, weil wir keine Zählung machen können. Diese Listen haben jedoch den Verdienst, das Ausmaß des Phänomens zu erklären. Vor waren zwei Jahren, ging es nur um einige Dutzend „Harraga“. Im Jahre 2007 waren sie einige hunderte, und heute muss man glauben, dass es um Tausende geht.
Die Frage der Zahlen bleibt im Übrigen mangelhaft, da keine offizielle „Harragazählung“ vorhanden ist. Denken Sie nicht, dass das letzte RGPH (Volkszählung) hätte auch die „Harragazahl“ einschließen können“?
Das ist das ganze Problem. Wir haben immer verlangt, dass der Staat mit uns sich daran beteiligt, eine Zählung durchzuführen. Bei der letzten nationalen Volkszählung hätte man eine Frage über die „Harraga“ hinzufügen können und so eine genauere Anzahl der Personen sammeln, die auf See verschwunden sind, oder die sich inzwischen auf der anderen Seite aufhalten. Man hätte verlässliche Indikatoren haben können, man hat aber diese Gelegenheit verpasst. Wie auch immer bleibt die Zählung eine Notwendigkeit.
Außer Ihrem Vorgehen bei Außenministerium und anderen Regierungsdepartements, haben Sie ebenfalls verlangt, dass die Frage der „Harraga“ Gegenstand einer parlamentarischen Untersuchung wird. Hat das APN (Parlament) Ihrem Gesuch entsprochen?
Diese Geschichte ist fast so traurig wie das Verschwinden unserer eigenen Kinder. Alle Abgeordnete und Senatoren, den Präsidenten des APN, den Präsidenten des Senats haben wir schriftlich benachrichtigt, um sie für dieses Drama zu sensibilisieren. Wir haben keine Antwort erhalten. Aber ich muss feststellen, dass wir die Unterstützung einiger Abgeordneter der Region von Annaba gehabt haben, insbesondere Herr Bouchareb und der Senator Herr Brahmi. Sie waren immer an unserer Seite, aber es ist nicht ausreichend. Wir fordern, in einer Nationalversammlung empfangen zu werden, vor unseren Vertretern, um uns über das Problem zu unterhalten und es diagnostizieren zu können. Stattdessen redet man immer noch mit einer verwirrenden Leichtigkeit über die „Harraga“.
Die Politiker aller Parteien einschließlich Präsident Bouteflika und seine Minister und die verschiedenen Regierungschefs reden zwar über die „Harraga“, aber vor Ort setzen die Jugendlichen weiterhin massiv ihr Leben auf Spiel. Sind die Politiker an diesem Punkt so weit von der Realität der Algerier entfernt?
Sie sprechen sicherlich darüber, was wurde aber konkret unternommen? Der Präsident hat das Thema zur Sprache gebracht. Er hat diese Konferenz Regierung-Walis eingeleitet. Man war zwar zufrieden, obwohl wir nicht an der Vorbereitung dieser Konferenz beteiligt waren. Aber in Bezug auf konkrete Ergebnisse hat es nichts gegeben. Später hat es Wahlen gegeben. Alle Abgeordnete, alle Parteien machten davon ihr Leitmotiv, aber man sah auch nichts Konkretes danach.
Gerade sind wir in einem Wahlkampf, und das Thema der „Harraga“ wird gewiss angesprochen werden. Beabsichtigen Sie, den Kandidaten zu begegnen, um ihnen Ihre Beschwerden zu unterbreiten?
Die Sache, die wir nicht machen möchten, besteht darin, für dieses „Wahlüberangebot“ zu bürgen. Wir denken, dass ein Verantwortlicher, der als Abgeordnete, als Minister oder als Präsident tätig ist, die Pflicht hat, was sich um ihn ereignet, anzuschauen. Das Problem ist bekannt. Jetzt haben diese Leute genug Fähigkeiten, um es zu verwalten bzw. zu lösen?
Bei vorhergehenden Interviews haben Sie Annahmen hervorgebracht, dass algerische „Harraga“ in den maghrebinischen Gefängnissen, insbesondere in Tunesien, inhaftiert sind. Haben Sie verlässliche Informationen in diesem Zusammenhang erhalten?
Tatsächlich, zuvor hatten wir nur Vermutungen, heute aber haben wir die Sicherheit. Nach dieser Feststellung ist der Staat besser „Situiert“ als wir, um das Thema zu untersuchen. Wenn wir eine parlamentarische Untersuchung verlangt haben, war es, um unsere Abgeordneten gerade dazu zu bewegen, bei unseren Nachbarn zu intervenieren, um sich informieren zu können. Leider wurde diese Suche nach genauren Informationen nie gemacht.
Die tunesischen Behörden wollen nicht kooperieren…?
Ich weiß es nicht. Es ist vielleicht eine bürokratische Angelegenheit. Während dieser Zeit begeben sich die Familien täglich weiterhin nach Tunesien, um Nachrichten über ihre Söhne zu bekommen. Spricht man über Tunesien, es empfiehlt sich, den Fall von 68 „Harraga“ zu zitieren, die vor zwei Monaten weggegangen sind. Wir wissen, dass sie in Tunesien inhaftiert sind, offiziell wollen die betroffenen Behörden nicht davon sprechen. Noch einmal ist das Problem, dass man uns nicht beteiligen möchte. Als wir die Zählung verlangt hatten, war es im Allgemeinen Interesse. Wir haben die Abgabe von ADN der Familienmitglieder verlangt, weil wir das Problem der Einäscherung auf der anderen Seite kennen. Ohne Zählung kann man nicht wissen, wie viele Algerier im Ausland begraben sind. Wir haben das Recht, die Wahrheit über unsere Kinder zu erfahren.
Man hört regelmäßig kurzfristig davon, dass „Harragaleichen“ in den spanischen, italienischen oder anderen Leichenhallen verbrannt werden sollen. Sind Sie in dieser Beziehung informiert?
Wir haben Kenntnis von einer Post der spanischen Regierung an das Außenministerium genommen. Dabei handelte es um 170 oder 171 Leichen von „Harraga“, sie sich in Spanien befanden. Diese Post forderte die algerischen Behörden auf, die Zurückführung der Leichen ins Heimatland in Betracht zu ziehen. Dies war im April 2008, ich weiß nicht, ob es inzwischen etwas passiert war. Die Reaktion der algerischen Behörden war „was beweist uns, dass es sich nicht um Marokkaner oder um Sahraouis, unter diesen Leichen, handelt? “ Jedoch weiß jeder, dass diese Leichen nicht ewig in einer Leichenhalle bewahrt werden können. Man hat noch die Gelegenheit verpasst, 170 Leichen ihren Müttern zu geben, die ihre Trauerarbeit zu leisten. Es gibt auch den Fall dieses Imams von Alicante, der von über 600 „Harragaleichen“ sprach, die verbrannt werden sollten. Auch dort wurde nichts unternommen, dies zu hindern. Jedoch ist die Lösung einfach: wir sind die Betroffenen, wir sind die „Patienten“, wir sind es, die man diagnostizieren muss. Daher die Notwendigkeit der ADN-Abgaben.
Was halten Sie von der Kriminalisierung der „Harraga“?
Das Gesetz in seiner Gesamtheit stellt einen Widersinn (Widerspruch) vor. Es ist ein Gesetz, das null und nichtig ist, so weit es unvereinbar mit internationalen Übereinkommen ist, die auch durch Algerien ratifiziert wurden, und das sich auf die Freizügigkeit der Personen bezieht. Es gibt auch andere Gesetze, zu denen es in Widerspruch steht. Jetzt, wenn man nun Menschenschmuggler kriminalisiert, ist es in Ordnung. Ich frage mich aber warum, man die notwendigen Bedingungen nicht schafft, um den Leuten zu erlauben, würdig zu verkehren und legal sich zu bewegen? Das Gesetz über die Kriminalisierung der „Harraga“ ist eine „Dummheit“. Einige Abgeordnete haben es sogar als „heimliches Gesetz“ bezeichnet und haben sich nicht getäuscht. Sie ist unter lächerlichen Bedingungen „ausgebrütet“ worden. Sie betrifft uns nicht.
Wann sollte eine nationale Assoziation für die „Sache Harraga“ entstehen?
Eine unabhängige Organisation zu schaffen, ist zwar möglich, aber es interessiert uns nicht. Wir glauben, dass der Staat verpflichtet ist, Mittel zu finden, dieses Problem zu lösen. Es benötigt keine unabhängige Organisation. In Algerien haben wir schon drei Menschenrechtsorganisationen. Die Sachen können in diesem Rahmen mitberücksichtigt werden. Warum dann eine Organisation für „Harraga“ zu gründen?