Verschnupft war man in Rabat aber aus einem ganz anderen Grund: Unter Jacques Chirac galt Marokko als engster Partner in der Region, der König wusste den Alt-Präsidenten im Westsahara-Konflikt hinter sich (Marokko besetzt seit Mitte der 70-er die ehemalige spanische Kolonie). Dass der „Hyperpräsident“ seine erste Tour ausgerechnet bei Rabats Erzrivalen Algerien begann, das die nach Unabhängigkeit strebenden Saharauis unterstützt, schmerzte sehr.
Derlei Empfindlichkeiten stören Sarkozy wenig, für ihn zählen handfeste Interessen. Und Algerien hat etwas zu bieten: Öl und Gas. Sarkozy will die staatliche algerische Sonatrach eng an die französischen Konzerne Gas de France, Suez und Total binden. Zudem will Paris die „militärische Kooperation“ vertiefen. Sprich: Algier mehr Waffen verkaufen.
Gute Gründe, die Beziehungen zur Ex-Kolonie zu vertiefen. Doch auch hier gibt es Misstöne: Man hat Sarkozy nicht vergessen, dass er als Innenminister die Visa-Vergabe an Algerier – nicht aber an Tunesier und Marokkaner – erschwerte. „Falls es einmal eine ,spezielle Partnerschaft‘ gibt, muss sich das in einer humanitären Dimension ausdrücken“, zitierte „Le Monde“ einen Vertrauten des algerischen Präsidenten Bouteflika. Dies sei „fast wichtiger“ als Themen wie die Energie-Kooperation. Zur humanitären Dimension zählen auch jene etwa 350.000 Algerier, die illegal in Frankreich leben.
Auch der noch von Chirac protegierte „Freundschaftsvertrag“ liegt auf Eis. Der Grund ist ein – mittlerweile wieder gestrichener – Gesetzesartikel, in dem das Pariser Parlament 2005 von der „positiven Rolle“ der französischen Kolonialzeit sprach. In Algerien sieht man das anders und erinnert sich eher an die 1,5 Millionen Toten des Unabhängigkeitskrieges. Entschuldigung für die dunklen Seiten der französischen Herrschaft? Für Sarkozy kein Thema. Man solle sich lieber auf die Zukunft konzentrieren, erteilte er Algiers Wünschen eine Abfuhr.
Immerhin hat Sarkozy mit Bernard Kouchner einen „Mann fürs Humanitäre“ als Außenminister installiert, um den moralischen Anspruch zu unterstreichen, mit dem er seinen Wahlkampf zierte. Ob das mehr ist als ein Signal muss sich erst noch zeigen.
@Salah er ist nicht für das Amt geeignet, so wie die Worte von ihn waren man muss Dreck mit den Hochdruckreiniger reinigen naja so ähnlich hat er sich ausgedrückt.... es wird bestimmt auch schwerer werden für die dort lebenden Ausländer..... er soll lieber dafür sorgen das jeder eine Wohnung hat... das ist viel wichtiger es gibt in Frankreich viele Menschen die eine Arbeit haben und nachts in Abrisshäusern schlafen müssen oder in Zelten an der Seine...
Auch ich bin der Meinung das Sarkozy die falsche Wahl war. Zum Glück auch ein Haufen Franzosen, leider aber nicht genug.
Er wird schon sehen dass er sehr diplomatisch vorgehen werden muss. Ansonsten sind Aufstände wie sie leider schonmal der Fall waren und bei der extrem hohen Arbeitslosigkeit auch schnell wieder passieren können, vvorprogrammiert.
@Salah meine Tochter hat zu diesen Zeitpunkt noch in Paris gelebt so schlimm war es nicht die Medien haben es noch richtig hochgeschauckelt wie immer man konnte zur Arbeit gehen und der kleine in die Vorschule..............