Also ich "stecke" ja auch in einer Mischehe. ich finde es sehr bereischernd, aber auch manchmal kompliziert, da ich von klein auf sehr selbsständig war und es mir schwer fällt, die Zügel aus der hand zu geben(mache ich mitlerweile).
Mein Mann hat manchmal seine Problem damit, aber wir denken da nicht viel drüber nach, denn wir haben ja das wichtigste, was uns verbindet: den Islam.
Wir haben vor, nach Algerien zu gehen, da es in Deutschland schwierig ist, seine Kinder entsprechend zu erziehen. InschaAllah macht Allah uns das leichter. Sie sind immer einwenig Aussenseiter und müssen sich für alles rechtfertigen. Es wird auch dort nicht einfach, dass ist uns klar, aber in Deutschland sehe ich keine Zukunft mehr.
Hier in unserer Stadt haben wir viel Konatkt zu anderen gemischten Paaren. Deutsch/Algerisch. hamdullah unsere kinder spielen täglich zusammen und somit haben wir auch einigermaßen unter kontrolle, was sie lernen. Ich kann sie getrost bei meiner Freundin lassen, oder sie ihre Kinder bei mir, da wir wissen, wie die andere so "tickt"
Das würde ich bei deutschen Familien nicht ohne weiteres zu lassen.
Ach habe ich schon erwähnt, dass wir inschaAllah ende des Monats eine Algerische familie als Nachbarn bekommen? Ich freu mich schon darauf, obwohl mir meine jetzigen Nachbarn(eine nette türkische Familie) sehr fehlen werden. Ich hoffe, wir können(vor allem meine Kinder) etwas davon profitieren und arabisch lernen.
malika
C:\Dokumente und Einstellungen\teamshop\Eigene Dateien\Eigene Bilder\unbenannt.bmp
ich bin mir gar nicht so sicher, ob es in Algerien wirklich einfacher wird, seine Kinder zu erziehen. Ich denke, es wird nur andes sein, es werden andere Probleme und Schwierigkeiten da sein und man wird andere Sorgen durchleben.
Leider gibt es auch in Algerien Einflüsse, die ein Kind trotz gutem Elternhaus, auf die sogenannte "schiefe Bahn" bringen könnten.
da viele "gemischte Ehen" in diesem Forum anwesend sind, mich würde die Frage der Sprache für die Kinder interessieren. Wachsen die Kinder zweisprachig ? Oder "betont" man eher zuerst die eine Sprache ? oder ...?
ich hätte es gern, dass mein kind zweisprachig ist.
als er zu sprechen hätte anfangen sollen, stellte er sich schon als ziemlich redefaul heraus. wie dann aber junge erstmals-eltern so sind, da fragt man jemanden um rat... der kinderarzt meinte dann, wir sollten lieber erstmal mit einer sprache auf das kind einreden. im nachhinein betrachtet, war das natürlich blöd. er war halt einer, der später mit reden anfing. und bis heute ist er ja nicht gerade eine quasselstrippe. naja, mein mann redete jedenfalls statt arabisch nur noch deutsch mit ihm und dann war das so drin und ist eigentlich bis heute so geblieben. fares versteht zwar, wenn mein mann was arabisch zu ihm sagt, aber zu reden hat er hemmungen. wenn er in oran zu besuch ist, ist das natürlich wieder was anderes. in null-komma-nix redet er da mit den kindern beim spielen. ist sicherlich nicht immer alles richig, aber hauptsache man versteht ihn. ein lacher ist bis heute (6 jahre später), wenn er jemandem sagen wollte, dass etwas ihm gehört, da sagte er immer "ana swalah" statt "teij" (richtig so, bavarois?) also: "ich sache" statt "meins" aber inchallah wird das noch werden.
was du da beschreibst, habe ich öfter bei Bekannten von mir in Deutschland gehört. Ich bin sicher, dass viele einen ähnlichen Prozess mit ihren Kindern erleben oder erlebt haben. ich weiss nicht, ob "Redefaulheit" damit überhaupt etwas zu tun hat ?
also bei uns war das so. Als wir in Algerien lebten, haben unsere Kinder zwei Sprachen gesprochen. Zu Hause mit uns und mit noch einem Verwandten haben sie immer Deutsch gesprochen und mit allen anderen Arabisch. Als wir dann nach Deutschland kamen, hat niemand mehr mit ihnen Arabisch gesprochen und so haben sie leider alles vergessen. Mein Mann hat leider nie Arabisch mit uns gesprochen. Inzwischen ist es so "schlimm", dass er auch mit den meisten Algeriern, die nicht unmittelbar aus Ostalgerien sind lieber Deutsch spricht. Richtig verstehen kann ich das nicht, aber es ist leider so.
sicher gibt es viele verschiedene ursachen. es sind eben nicht alle kinder gleich. ein hauptproblem, weshalb viele kinder dann eben nicht arabisch können, oder zumindest nicht so gut wie deutsch, könnte sein, dass ja doch meistens die frauen, besonders in den ersten jahren, am meisten zeit mit den kindern verbringen und da ist dann eben deutsch "erste amtssprache". eine bekannte von mir ist griechin, sie hat mir ihrem sohn zu 90% griechisch gesprochen, somit kann er jetzt sehr gut griechisch. eine andere freundin ist marokkanerin. da sie hier aufgewachsen ist, spricht sie mit den kindern deutsch, ihr mann spricht mit den kindern arabisch. die zwei reden also auch sehr gut arabisch. aber bei uns war es halt so, dass wir uns von dem arzt haben beirren lassen - leider.
das bedeutet, die Kinder waren nicht so lange in Algerien oder ? Fragen die Kinder, die nun Erwachsenen sind (wenn ich mich gut entsinne) nicht nach den Gründen ?
die beiden ältern Söhne waren länger in Algerien. Leith war vier Jahre in Algerien, er war 5 Jahre alt, als wir nach Deutschland kamen und Riad war 3 Jahre alt, als wir nach Deutschland kamen. In dem Alter vergisst man eine Sprache schnell, wenn man sie nicht vergisst. Leith hat einmal gesagt, dass es schade ist, dass der Vater ihm die Sprache nicht beigebracht hat. Sie sind jetzt 26 und 24 Jahre alt.
Muttersprache ist von der Mutter die Sprache. Für mich ist es ohne Zweifel zuerst das Wichtigste. Nun es gibt auch die Möglichkeit für das Kind später die Sprache des Vaters möglicherweise als "Fremdsprache" zu lernen. Bei den Griechen haben ich festgestellt, dass die Mehrheit sehr grossen Wert darauf legt, grieschich zu lernen. Auch wenn die Sprache im beruflichen Leben im Ausland dann eine geringere Rolle spielen soll.
ich stelle die Frage vor allem, weil ich einen Onkel in Deutschland habe, deren Kinder (jetzt Erwachsene) ihm nun grosse Vorwürfe machen, dass er ihnen seine Sprachen nicht vermittelt hatte. Sie suchen den Kontakt nun zu ihren Verwandten und zum Land, was sie kaum hatten. Bei deinen Kindern, wenn sie mit 5 Jahren max. Algerien verlassen haben, ist es verständlich, dass später nicht mehr viel übrig bleibt, vor allem, wenn sie kaum die Gelegenheit haben, die Sprache zu sprechen. Dein Mann scheint zu Algerien weniger Bezug zu haben !
die möglichkeit des erlernens der sprache des vaters als fremdsprache stellt sich, wie wir an anderer stelle schon feststellten, in diesem falle ja nun etwas schwierig dar. ich gebe die hoffnung nicht auf, dass er es mit der zeit und mit den besuchen schon lernen wird.
du hast Recht, wenn es um algerisch (in der jetzigen Situation) geht. Deswegen benutze ich, aus pragmatischen Gründen, französisch mit meiner Tochter. Die Sprache erlaubt einiges noch in Algerien und in Europa sowieso. Wenn eure Besuche häufig in Algerien sind, da kann ein Kind natürlich leichter als ein Erwachsene einiges mitnehmen.
sagen wir mal so, ausser zur Familie in Algerien, pflegt er keine regelmäßigen Kontakte zu Algeriern. Wenn er nicht auf Arbeit ist, dann fühlt er sich zu Hause am wohlsten. Inzwischen ist es mir noch gelungen einen mehr oder weniger regelmäßigen Austausch zu Verwandten in Frankreich aufzubauen. Mein Mann hätte da wahrscheinlich keine Initiative ergriffen. Das hat aber nichts mit Algeriern zu tun, dass ist seine grundsätzliche Art. Sein Vater war auch immer nur zu Hause und sagte, seine Freunde sind seine Familie.