das Deutsche Kontingent der Fremdenlegionäre war der größte in der französichen Armee während des Algerienkrieges. Das Kapitel, nehme ich an, ist bei vielen Deutschen unbekannt. Sogar Prominente waren beteiligt. Welche waren die Beweggründe dieser Soldaten, für Frankreich zu sterben?
Danke für die Idee! Da geht mein Historikerherz auf. Werd mich mal mit der Thematik befassen. Wer sich darüber informieren will, da hab ich was gefunden.
das ist mir völlig neu. ich weiß zwar von fremdenlegion und deutschen legionären, aber ich glaube da herrscht die meinung vor, dass das spinner und außenseiter waren. erzähl mal ein bisschen.
übrigens warte ich noch auf einen tipp mit den links
Noch mal kurz. Das Söldnertum gab es schon seit der Antike. Ist eine alte Tradition. Fürsten oder Adlige, die sich ein Söldnerheer leisten konnten, warben Soldaten von überall an, um ihr Kontigent zu stärken. Die größten Kriege der Geschichte wurden meist mit solchen Heeren geschlagen. Die Motivation der fremdländischen Soldaten waren wahrscheinlich unterschiedlich. Aber ich denke Gründe waren wohl zum einen soziale Aspekte, da man früher als zweit- oder drittgeborener Sohn nicht viele Möglichkeiten besaß und zum anderen wohl auch wirtschaftliche Aspekte. Abenteuerlust war vielleicht auch noch ein Grund dafür, warum sich die Männer haben abwerben lassen. Sieht man zum Beispiel die Schweiz. Ein geographisch kleines Land mit wenigen agralischen Möglichkeiten. (Siehe die Schweizer Garde, die zwar heute nur noch im Vatikan vorhanden ist, aber im 16. - 18. Jahrhundert an den meisten Königshäusern vorhanden war, weil sie mehr oder weniger in Mode gekommen ist.) Das Söldnertum in der Schweiz war sehr verbreitet und auch heute besitzt sie eine sehr gut ausgebildete Armee. Auf Deutschland zurückzukommen: Auch hier gab es Söldnertum, auch schon als Deutschland noch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war. Aber das könnte jetzt ausarten.
da kommst du uns mit einem überraschenden Thema ! Zuerst nach meinem Kenntnisstand hat die Fremdlegion öfter versucht, ein relativ neutrales Bild zu verbreiten. Das heisst die Treue, war hauptsächlich der Legion gegenüber als einem Land wie Frankreich. Nicht desto trotz kämpften sie hauptsächlich für Frankreich. Ich denke, es ging darum mit dieser verstärkten "Loyalitätsprinzip" gegenüber der Legion mehr Ausländer zu rekrutieren, was anscheinend gelungen ist. Was Beweggründe angeht, ich denke, das ist immer das Gleiche, es sind hauptsächlich die wirtschaftliche Lage und/oder die "Abenteuerlust". Heute würde wir eher von Söldnern sprechen.
trotz allem hat ein mutiger Deutscher Si Mustapha alias Winfried Müller, der in den fünfziger Jahren mit Enthüllungen aus dem Algerienkrieg in der deutschen Presse für Aufsehen sorgte, Wiedergutmachung betrieben. In einem Film "Si Mustapha Müller - kurze Zeit des Ruhms" wird in Rückblenden seine geheimnisvolle Vergangenheit aufgerollt, über den es viele Spekulationen gegeben hat. Sein Weg bleibt undurchsichtig: Zunächst ein monarchisch angehauchter Jugendlicher, dann Stalinist, der in der Sowjetunion in psychologischer Kriegsführung ausgebildet wird, entwickelt sich Müller zum Aktivisten, der sich in Geheimdienstkreisen verstrickt. 1954 beginnt er für die algerische Befreiungsarmee unter dem Namen "Si Mustapha" zu arbeiten: Als Leiter des Rückführungsdienstes für geflüchtete, vor allem deutsche Soldaten der französischen Fremdenlegion. Ein Heimatloser der Nachkriegszeit, der sich fern von Deutschland eine neue Heimat sucht. Neben Si Mustapha und seinen Helfern kommen zwei ehemalige Legionäre zu Wort, die ihre Erlebnisse im Algerienkrieg schildern. In der Montage aus dokumentarischem Filmmaterial, gespielten Szenen und Erzählungen entwickelt sich ein spannendes Bild einer fast in Vergessenheit geratenen deutsch- algerischen Geschichte.
Si Mustapah, ein Kinoheld kehrt aus dem Leben ins Kino zurück. Si Mustapha alias Mischa Müller-Samson, geboren als Winfried Irgendwas in Irgendwo, aufgewachsen in einem Dorf in Tirol. Antifaschist, Stalinist, Moslem. Heute lebt er mit Hund und Schakal in den Bergen in Algerien. Nach Deutschland will er nie mehr zurück. Er liebte das Leben im Untergrund, Verfolgungsjagden à la James Bond, sagt der Kommentar, der sein Leben beziehungsreich erzählt. Die Bilder lassen vieles in der Schwebe, sind geheimnisvoll wie der Mann. Die Verhältnisse sind klarer als er: Müller warb im Auftrag der FLN vor allem deutsche Legionäre ab. Er organisierte ein Netz, das rund 4000 Legionären zur Flucht und zur Rückkehr in die Heimat verhalf. Die 50er Jahre in neuem, politischem Licht, ein Männerfilm von einer Frau über einen Kinohelden und seine Wirklichkeit."
Er hat also deutsche Legionäre mithilfe von Flugblättern (Aufrufe) und Geld in Zusammenarbeit mit der FLN dazu gebracht, Algerien über Tunesien nach Deutschland zurüczukehren. Er organisierte diese Reisen. Radio Berlin hat auch ihren Beitrag zur Flucht der Deutschen aus Algerien geleistet.
Der Journalistin Erika Fehse ist es in hervorragender Weise gelungen, ein schwieriges Thema, die Rückführung deutscher Fremdenlegionäre aus Algerien, mit exakten filmischen Mitteln umzusetzen und damit einen wichtigen und weitgehend verdrängten Abschnitt im deutsch-französischen Verhältnis aufzuzeigen. Die Autorin zeichnet mit der Geschichte von Si Mustapha Müller als Beispiel von Mut und Entschlossenheit im Räderwerk der europäischen Geschichte ein Portrait von besonderer künstlerischer Intensität: ein aufregendes Stück personifizierter Zeitgeschichte aus der deutsch-französischen Vergangenheit.
Ich weiss, er wurde Muslim, daher der Name Si Mustapha. Er war eine Zeitlang Leiter des Parc national du Djurdjura in der Kabylei. Nun weiss ich nicht, ob er überhaupt noch lebt.
der Film heißt "Si Mustapha Müller - kurze Zeit des Ruhms" Ob Du ihn irgendwo findest, weiss ich nicht.
Anscheinend waren nicht nur Leute, die Abenteur wollten, sondern sogar Prominente: Aus dem Artikel von „Planet-wissen“ geht hervor Zitat:
„1897 meldete sich Prinz Albert Friedrich von Hohenzollern, Cousin von Kaiser Wilhelm II., freiwillig zur Legion. Da er mit seiner Vergangenheit brechen wollte, nahm er als Albrecht Nordemann eine neue Identität an. Erst als er im darauffolgenden Jahr in Algerien an Typhus starb, wurde seine wahre Identität aufgedeckt.“ ... weiter
„Ein anderer Prominenter machte am 16. November 1913 im Rehburger Lokalblatt folgende Schlagzeile: "Der Unterprimaner Jünger, ein Sohn des Bergwerkbesitzers Dr. phil. Jünger hierselbst, hat sich für die französische Fremdenlegion anwerben lassen und befindet sich bereits auf dem Weg über Marseille nach Afrika. Der Vater des Bedauernswerten hat sich an das Auswärtige Amt in Berlin um Hilfe gewandt." Der "Bedauernswerte" war kein anderer als der spätere Schriftsteller Ernst Jünger. Seine Zeit in der Fremdenlegion war jedoch nur ein kurzes Intermezzo. Bereits nach sechs Wochen hatten ihn sein Vater und das Auswärtige Amt wieder herausgeboxt.“
Die anderen Legionäre seien Gefangenen, die dem Hunger entgehen wollten, Kriegsverbrecher, die sich eine neue Identität erkaufen wollten, um der Verfolgung aus dem Weg zu gehen und Abenteuerlustige. Sie waren sogar in Indochina und haben beim Dien Bien Phu (Frankreichs Stalingrad) gekämpft. Es waren 10.000 Deutsche.
Dok.Film von Erika Fehse, BRD 1992, 16mm, Farbe, 80 Min.
Prädikat: besonders wertvoll
Winfried Müller, einen politisch heimatlosen Aktivisten mit geheimnisvoller Vergangenheit, verschlägt es Mitte der 50er Jahre nach Nordafrika. In Algerien versucht die FLN, die Algerische Nationale Befreiungsbewegung, das Land von der fast 130 Jahre andauernden Kolonialherrschaft der Franzosen zu befreien.
Erika Fehse zum Film:
Bevor ich anfing, mich mit dieser Geschichte zu beschäftigen, wußte ich eigentlich kaum etwas über die Fremdenlegion, den Algerienkrieg und die "Bleierne Zeit" der 50er Jahre. (...) Ich begann, Material zu sammeln. Dabei wurde schnell deutlich, daß viele ehemalige Wehrmachts- und SS-Angehörige für die Franzosen kämpften. Während des Indochinakrieges bestand die Legion zu 80% aus Deutschen. Das Horst-Wessel-Lied wurde mit Inbrunst in den Dschungel gebrüllt. (...)
Ich wollte herausbekommen, was an diesem starr hierarchisch organisierten Männerbund faszinierte. Warum trieb es so viele in die Legion? Waren es Phantasien von Macht, die in Deutschland nicht ausgelebt werden konnten? Und wie brachte man diese jungen Männer dazu, zu foltern, zu morden und die Feinde als Affen, sich selbst aber als Elite zu betrachten? (...)
Bei meinen Recherchen in den Archiven stieß ich auf vergilbte Zeitungsartikel über einen geheimnisvollen Deutschen mit dem Namen Si Mustapha. Auch er lebte in Algerien. Dort hatte man ihn zum Feind Nummer 1 der Fremdenlegion erklärt. Si Mustapha gehörte der Algerischen Befreiungsbewegung FLN an, die seit dem 1. November 1954 einen Guerillakrieg gegen die französische Kolonialmacht führte. (...)
Diese Geschichte liegt mehr als 30 Jahre zurück. Doch ähnliche Phänomene tauchen immer wieder auf. In Jugoslawien z.B. tummeln sich hunderte von bezahlten Söldnern. Nach dem Golfkrieg 1991, aus dem die französische Fremdenlegion so "ruhmreich" hervorgegangen ist, wurden monatlich 250 Anwärter in der Kaserne in Straßburg vorstellig. Sie alle baten darum, in die Legion aufgenommen zu werden. Gestrandete aus den zusammengebrochenen autoritären Staaten Osteuropas - potentielle "Helden".
jeviens de decouvrir cette incroyable histoire "d´heroique legionnaire" de surcroit musulman apres avoir fait son temps??? auparc national du djurdjura...La glorification de la legion n´est pas nouvelle:La legion a nourrit bien des fantasmes...Pour qui a eu "le privilege" de rencontrer ces gars et d´autres -les paras- il est improbable que le film relate (comme un fait divers)tienne la route.La haine viscerale que se vouaientles combattants-moudjahidines et les troupes d´occupation-tous corps confondus!peut trouver sa souce en la brutalite avec laquelle ces soldats- dont beaucoup avaien une amere pilule Nommee INDOCHINE Dien bien phu n´est pas efface dans la memoire de ces soldats..Il n´entre pas dans mon propos de faire l´historique de ce corps qui de mon point de vue ne peut etre compare aux green baretts,sails,rangers et autres marines-ceux la sont americains,donc "fondes" a defendre les interets de leur pays tandis que les legionnaires etaient en grande partie des apatrides,voir des recherches dont le seul recueil etait la legion...parceque ce corps d´égares!!! ne demandait lors du recrutement aucun document: Muller devenait lemaire, Kaci pouvai donner casey Staline pouvai s´enroler en abbe ....Qu´un legionnaire aie pu "faire son temps" apres l´independance de l´Algerie ...cela serait une insulte a la memoire des SOLDATS (sans distinction d´uniformes!!!) Trop jeunes pour avoir(sur) vecu aux campagnes de ces gus,je vous concede l´insouciance de la jeunesse. Mais, en Algerie ces arguments vous mettrait en tres mauvaise posture! Ces arguments donnerait du miel au moulin d´ould abbes et tous les accros du hizb franca.... cet apres midi, dans un lieu publique, en allemagne je lisais ceci:" kriminelle Ausländer raus!Rache für München! TOD DEN MOSLEMS! L´histoire ne s´arrete pas!. La position des Algeriens a l´egard des harkis pourrait aussi etre mise en discution.Je nedoute pas qu´il se trouvera des gens .....
Es gab in der Tat, nach 1962 1 Fr i. parc national du Djurdjura.Übereinstimmung nicht ausgeschlossen aber sehr unwahrscheinlich!!! Nach Kriegsende würde mächtig und grausam abgeholzt!!!