Ein Auszug der Zeitung El-Watan (Algerien)vom 21.06.07, eventuell eine Grundlage für eine Diskussion ?
Verlassene Kinder Ein Drittel der Geburten, das aus Ehe stammt durch, „fatiha“ Er ist ein Phänomen, das scheint, ein beunruhigendes Ausmaß nach bestimmten Quellen anzunehmen, und das am Anfang der zahlreichen Kinder wäre, die an ihrem Schicksal aufgegeben wurden, die die Anzahl der Pensionäre der öffentlichen Unterstützung vergrößern werden. Es geht um Ehe, die an der Gunst von „fatiha“ abgeschlossen wurde.
Was in der Tat nur eine Ausflucht ist, ist notwendig, es durch ihren Namen zu rufen - benutzt von einigen Individuen malhonnêtes, um eine Lebensgefährtin zu haben, von der sie délester könnten zu jeder Zeit sich vor den Gerichten ziehen und an der Zahlung eines gezwungen Unterhaltsgeldes sein sehen können an „sadaq“ noch andere Verdrießlichkeiten, die mit der Verantwortung möglicher Sprößlinge zusammenhängen, die sich als kostspielig erweisen könnten zu erheben. Im Hinblick auf das gültige Gesetz wird das Kind, das aus einer Vereinigung entstanden ist, die durch das einfache verwirklicht wurde „fatiha“ als illegitim angesehen, als ob er an der Welt von einer ledigen Mutter gestellt worden ist. So daß sehr zahlreiche Frauen überzeugt waren, daß sie offiziell verheiratet waren, bis zum Tag, wo sie aufgegeben worden sind.
Keine Rechtswirkung Nach an der Direktion für auf einer Studie im Bereich basierte, soziale Angelegenheiten, zwischen 25 und 30% der ledigen Mütter nahen Quellen, die sich gezwungen fühlten, sich von ihren Kindern zu trennen, sind Opfer von „fatiha“. Das blinde Vertrauen hat zahlreiche Familien dazu veranlaßt, die Hand ihres Mädchens zu gewähren, überzeugt, das die Lektüre von „fatiha“ und die wenigen Verse des Korans, psalmodiert durch ein taleb, ausreichten. Aber, gegenüber der Verwaltung, dieser Zeremonie religiösen, unumgänglichen innerhalb unserer Gesellschaft, hat keine Rechtswirkung. Es ist nur eine Art geumfaßten Konkubinats religiosité, das darauf abzielt, auf eine gewisse Art die Mann-Frau Vereinigung in den Augen der Gesellschaft „zu legalisieren“. Wenn diese Art der Ehe auf religiöser Ebene vollkommen gültig ist, schließt sie gar nicht die offizielle Erfassung von der Ehe bei Cadi oder am Rathaus aus. Es ist nur, nachdem es die Vereinigung der Ehegatten registrieren ließ, in Anwesenheit von Zeugen der zwei Teile, daß „fatiha“ all ihre unentbehrliche Bedeutung, denn vor dem Verbrauch der Ehe nehmen könnte. Leider im Jahre 2007 und an Oran lassen sich viele junge Frauen noch fleurette erzählen und finden sich Mutter wieder, ohne den Namen des Vaters seines Neugeborenen geben zu können. Ein Vater, der vielleicht dabei wäre, eine andere „Ehe“ mit einem anderen Opfer eine andere taleb in einer anderen Stadt zusammenzuziehen…
War der Artikel ursprünglich arabisch oder französisch? Falls französisch, kannst Du bitte den Link dazu einstellen? Es geht in dem Artikel um islamisch geschlossene Ehen, die aber ohne standeamtliche Anerkennung keine Rechtswirkung und keine Ansprüche der Ehefrau und Kinder entfaltet, oder?
du hast es richtig verstanden, es geht um Frauen in einem "rechtlosem" Raum aber auch um Frauen allgemein. Etwas selbtverständliches möchte trotzdem präzisieren. Ich spreche nicht von allen algerischen Frauen in Algerien. Aber die Problematik ist zu ernst, dass man sie vernachlässigt. Es gibt leider wenig Statistik bzw. empirische Untersuchungen in Algerien, dass man anhand klarer Zahlen reden kann. Ich sehe es trotzdem als Erfolg, dass eine algerische Zeitung auf so eine Entwicklung aufmerksam macht. In anderen arabischen Ländern, wird so eine Entwicklung kaum erwähnt. Bavarois hat in einem anderen Zusammenhang mit Recht über die Lage vieler algerischen geschiedenen Frauen hingewiesen. Ich tue mich auch sehr schwer mit den Bildern, die die letzten Jahren viele grosse algerische Städte prägen. Frauen mit Kindern auf der Strasse lebend. Deshalb hätte ich gerne darüber eine Diskussion "entfacht". Vielleicht gibt es Menschen, die Meinungen oder Wertungen über diese Entwicklung haben.
ich kenne Algerien leider zu wenig, um wirklich kompetent über die Situation urteilen zu können, aber ich finde, ein bißchen kann man sie mit "Bezness" vergleichen. Es geht um Frauen, die rücksichtslos von Männern ausgenutzt werden, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen, ohne dabei viel Verantwortung tragen zu müssen. Ich weiß nicht so genau, worum es den Männern dabei eigentlich genau geht? Eine vor Gott "legalere" Weise Sex zu haben? Vorteile, die sie sich durch eine Ehe erhoffen? Gibt es über die Ursachen Studien? Auf jeden Fall sollten sich jeder dieser männer in Grund und Boden schämen. Man kann auch Fragen: Was geht in einer Gesellschaft schief, in der solche Auswüchse möglich sind? ( Keine Kritik an Algerien an sich und auch nicht der Glaube, dass in Deutschland alles besser ist.)
Es ist gut, dass dieses Thema durch die Zeitung in die Öffentlichkeit getragen wird. Als ich von 82 bis 86 in Algerien lebte, hatte sich in der Verwandschaft meines Mannes ein solcher Fall ereignet. Für mich war das damals unfassbar, da es in einem sehr traditionellen Familienzweig passierte. Die Töchter blieben nach der Schule zu Hause, gingen nicht arbeiten und auch sonst keiner Freizeitaktivitäten in der Öffentlichkeit nach. Eines Tages fand die Hochzeit einer dieser Töchter statt, für mich lief alles wie immer ab. Irgendwann nach etwa einem halben Jahr wurde die junge Frau schwanger und fast zeitgleich von ihrem Mann vor die Tür gesetzt. Danach begann das Drama... wir erfuhren dann, dass der Vater der jungen Frau seine Tochter diesem jungen Mann im vollen Vertrauen gegeben hatte, nun erfuhren wir alle, dass sie keine amtlichen Heiratspapiere hatte, sondern, dass nur die islamische Hochzeit stattfand. Der junge Mann weigerte sich die Hochzeit amtlich festhalten zu lassen und ein Wettlauf mit der Zeit begann, der Vater der jungen Frau wollte unbedingt erreichen, dass die Ehe noch vor der Geburt des Kindes amtlich geschlossen wird und anschließend nach einiger Zeit die Scheidung vollzogen wird. Zum Glück für Mutter und Kind, hat er das geschafft.
Normalerweise wurden die amtlichen Heiratsurkunden bereis zur Verlobung unterschrieben und irgendwann später fand dann die islamische Hochzeit statt.
Zeitehe! 3urfi-Ehe oder Mut3a-Ehe! So heißen diese Arten von Ehen. Du hast mit diesem Artikel ein sehr großes Problem angesprochen, das nicht nur in Algerien existiert. Warum gibt es diese Art von Ehen ist bestimmt nicht einfach zu präzisieren.
Verbreitet sind diese Ehen unter den Studenten auch. Diese Ehe ist islamisch nicht erlaubt. (bei den Schiiten ist es nicht der Fall)
Das sind doch aber keine Orfi-Ehen oder Zeitehen, wenn zumindest eine Partei davon ausgeht, dass sie rechtmäßig verheiratet ist. Schiitische Zeitehen zeichen sich ja gerade dadurch aus, dass beide Parteien wissen, dass ein Vertrag auf Zeit geschlossen wird und Orfi-Ehen in Ägypten werden vor allem mit Touristinnen geschlossen. Der Unterschied hier ist doch wirklich, dass die Frauen daran glauben, rechtmäßig verheiratet zu sein, da sie von einem Imam verheiratet wurden.
Ich finde es sehr interessant, dass es selbst in Zeiten des Sozialismuses diese Entwicklungen schon gab, wird doch vielfach gesagt, dass Algerien sich seit dieser Zeit "reislamisiert" hat.
ein Punkt, was Salima erwähnt hat im Bezug auf Arbeit, bzw. die Ablehnung, dass Frauen nach dem Schulabschluß oder Ausbildung arbeiten, wenn überhaupt die Schule ihnen erlaubt wurde, scheint mir ein wichtiger Element zu sein. Eine gebildete bzw.ausgebildete Algerierin scheint vielen Algeriern Angst zu machen. Die wirtschaftliche Lage aber könnte inzwischen viele Menschen bewegen, eine berufstätige bzw. berufsfähige Frau zu heiraten. Denn viele Männer (auch inzwischen in der Mittelschicht) können heuzutage allein ihre Familie nicht ernähren. Dennoch unsere Problematik spielt sich anscheinend woanders. Viele Menschen halten ihre Töchter ohne Schule oder Ausbildung, denn sie sehen es als Gefahr für eine Abhängigkeitsverhältnis, das sie beibehalten wollen. Das erinnert mich seltsamerweise an die Kolonialpolitik der Franzosen in Algerien. Über 80 Prozent der Algerier waren bei der Unabhängigkeit Algeriens 1962 Analphabeten. Die Algerier sollten nach über 130 Jahren ungebildet bleiben, damit sie u.a. nicht für mehr Rechte eintreten. Das gleiche "Muster" scheint ein Teil der Algerier noch zu besitzen, wenn es um Frauen geht.
"Das erinnert mich seltsamerweise an die Kolonialpolitik der Franzosen in Algerien. Über 80 Prozent der Algerier waren bei der Unabhängigkeit Algeriens 1962 Analphabeten. Die Algerier sollten nach über 130 Jahren ungebildet bleiben, damit sie u.a. nicht für mehr Rechte eintreten. Das gleiche "Muster" scheint ein Teil der Algerier noch zu besitzen, wenn es um Frauen geht."
Das ist ist ein interessanter Vergleich!
In der Tat, einige Männer scheinen tatsächlich Algerier scheinen tatsächlich Angst zu haben. Das ist aber auch eine normale Entwicklung, denn sie sind es in erster Linie, die manchmal vielleicht unfreiwillige Veränderungen erfahren, möglicherweise befürchten sie auch etwas von Ihrem Status zu verlieren.
ich denke aber, dass die meisten Veränderungen unfreiwillig sind. Sie sind unter anderem eng mit der Wirtschaftlichen Lage gekoppellt. Wenn es ums Überleben geht, ändern sich natürlich die Verhaltensweisen. Wie war es nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland. Die Frauen haben viele für sie neue Aufgaben plözlich übernehmen müssen. Die freie Markwirtschaft, ich nenne sie "wild" in Algerien, ist dabei einiges zu verändern. Unter anderem auch, dass man in Algerien inzwischen über solche Probleme endlich redet und sich damit auseinandersetzt. Ich brauche nur inzwischen wie gestern abend den algerischen TV-Sender anzumachen, (der nicht unbedingt ein Beispiel für Unparteiischkeit bekannt ist), da werden soziale Themen angesprochen, die vor einigen Jahren in einem algerischen Sender unvorstellbar waren.
ja auch in Deutschland fanden die Veränderungen nicht unbedingt freiwillig statt. Wir sind auch noch lange nicht da wo wir sein sollten. Ich finde es absurd, dass Frauen bei gleicher Leistung und gleicher Ausbildung immer noch 20 bis sogar 30% weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. In manchen Bereichen muss man auch immer wieder aufs neue beweisen, dass sie mehr kann als nur nett auszusehen. Mir geht es nicht um Gleichmacherei, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
ich hoffe nur, dass die Regierung langsam, vor allem unter Druck der freien Presse, die soziale Probleme in Algerien anpackt. Denn man hat über Jahzehnten der alten Struktur und Solidarität der algerischen Familie zu viel "zugemutet" und gedacht (bzw. denken wollen), dass die Probleme "intern" innerhalb der Familie gelöst werden können. Dies ist nicht mehr möglich und schon gar nicht in einem freien Marktwirtschaftlichen System, das zur Anonymität und zum Egoismus einlädt.