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 ISLAM IN DEUTSCHLAND
Bavarois Offline




Beiträge: 804

08.09.2007 09:07
Beckstein will Übertritte zum Islam überprüfen Antworten


Konvertiten Mindestens 18 000

Nach dem Wechsel der Religion gebe es eine Tendenz zu radikalen Strömungen, sagen Experten.

Von Marina Küchen

Berlin

Nach der Festnahme von drei Terrorverdächtigen im Hochsauerland rücken Konvertiten in das Zentrum öffentlichen Interesses - denn zwei der Verhafteten sind zum Islam übergetretene Deutsche. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte, er wolle die Muslime "nicht unter Generalverdacht stellen", äußerte sich aber besorgt über eine zunehmende Radikalisierung mancher Konvertiten. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) plädierte dafür, Übertritte zum Islam künftig in bestimmten Fällen überwachen zu lassen. Es gebe zwar "kein Konvertitenregister", sagte er dem "Handelsblatt". Wenn aber "die Sicherheitsbehörden von einem Übertritt erfahren, sollten sie feststellen, ob es sich um eine liberale und humane Richtung des Islam handelt oder um eine islamistische", sagte der designierte bayerische Ministerpräsident.
Der Direktor des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland, Salim Abdullah, sagte Welt online, er gehe von einer Zahl von rund 18 000 Konvertiten zum Islam in Deutschland aus. 2006 seien 4000 Personen übergetreten. Es gebe aber eine hohe Dunkelziffer. Abdullah unterstrich zugleich, höchstens ein Prozent habe Berührungspunkte zum militanten Islam. "Jeder Konvertit neigt dazu, die neue Religion ernster zu nehmen. Deshalb ist bei ihnen die Frömmigkeit stärker ausgeprägt." Entscheidend sei aber, in was für eine Gemeinde ein Konvertit eintrete, ob in eine liberal oder fundamentalistisch geprägte Gemeinschaft. "Letztere sind häufig in kleinen Hauskreisen zu finden und schwer zu kontrollieren", sagte er dem Abendblatt. Becksteins Vorstoß, Konvertiten genauer zu überwachen, bezeichnete er als "schlicht nicht praktikabel" und angesichts des Grundrechts auf freie Religionsausübung als "problematisch".

Die Buchautorin und Journalistin Julia Gerlach beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, warum Menschen zum Islam übertreten. "Viele junge Konvertiten stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben, wenn sie zum Islam übertreten. Sie sind auf Sinnsuche", erklärte sie im Gespräch mit dem Abendblatt. "In unserer Post-Konsumgesellschaft sind viele Dinge relativ geworden, da erscheinen ihnen klare Regeln und das unter Muslimen stark ausgeprägte Gemeinschaftsgefühl attraktiv." In den letzten Jahren sei jedoch zu beobachten, dass junge Konvertiten sich eher radikaleren Strömungen anschließen würden. "Viele von ihnen werden jedoch später wieder moderater", so Gerlach. Unter den Konvertiten fänden sich auch viele Frauen, die Araber geheiratet hätten. Sie warnte davor, Konvertiten unter Generalverdacht zu stellen oder Übertritte gezielt zu überwachen. "Das würde nur Hass schüren und auch eine stärkere Solidarisierung mit den Muslimen nach sich ziehen. Ein negatives Image wirkt auf viele anziehend."

Hamburger Abendblatt

erschienen am 7. September 2007




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